Mit dem PC in den Kampf gegen Malaria in Afrika

Richard Sietmann / (jk/c't)
17 July 2006

Im Kampf gegen die Malaria, der in Zentralafrika jährlich rund eine Million Menschen zum Opfer fallen und die dort unter Kleinkindern die häufigste Todesursache ist, setzen afrikanische und Schweizer Forscher jetzt auf das verteilte Rechnen und hoffen auf die Unterstützung von Freiwilligen. Das vom Schweizer Tropeninstitut (STI) entwickelte Programm Malaria.Control.net simuliert die Ausbreitung der Infektionskrankheit und mögliche Gegenmaßnahmen für epidemiologische Studien und Modellrechnungen. Es beruht auf derselben Software-Plattform BOINC zum verteilten Rechnen, wie sie auch in den Projekten SETI@home zur Suche nach außerirdischer Intelligenz oder Climateprediction.net zu Klimaprognosen für das 21. Jahrhundert Verwendung findet.

Anzeige Wer das Vorhaben unterstützen und ihm Rechenleistung zur Verfügung stellen will, lädt sich die Software von der Africa@home-Webseite; sie werkelt dann im Hintergrund und übermittelt die Resultate in regelmäßigen Abständen an einen Server der Universität Genf, wo Forscher die Ergebnisse evaluieren. In einer mehrmonatigen Testphase mit 500 Freiwilligen erlaubte die verteilte Last bereits Simulationen, für die einziger PC etwa 150 Jahre benötigt hätte.

Die Arbeiten zu Africa@home sind vom europäischen Forschungszentrum for Hochenergiephysik CERN und dem Geneva International Academic Network (GIAN) unterstützt worden. In dem Projekt arbeiten Forscher aus Mali und Kamerun sowie die Nicht-Regierungsorganisationen ICVolunteers und Informaticiens sans Frontieres mit dem STI zusammen. 

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